Ufogeschichte: Tagungsbericht

Der Tagungsbericht des am 30. September und 1. Oktober 2011 abgehaltenen Workshops „Ufogeschichte“ ist nun im Internet komplett nachzulesen. Die Emmy-Noether-Forschergruppe „Die Zukunft in den Sternen: Europäischer Astrofuturismus und außerirdisches Leben im 20. Jahrhundert“ unter der Leitung des Historikers Alexander C.T. Geppert hatte sich hierbei des UFO-Themas angenommen. Ziel war es jedoch nicht Beweise für oder gegen die Existenz von UFOs im engeren Sinne zu erbringen, sondern die sozio-kulturellen Aspekte in Augenschein zu nehmen. Mit dem Religionswissenschaftler Jonas Richter nahm auch ein GEP-Mitglied teil, dessen Beitrag behandelte  Erich von Dänikens „Prä-Astronautik“.

Wie historisiert man einen Gegenstand, für dessen Existenz es keinen Beweis gibt? Wie sollen Wissenschaftler mit einem Thema umgehen, das unter dem Verdacht steht, sich an der Grenze der Seriosität zu bewegen? Dies gilt besonders im Fall jener Objekte, die spöttelnd als „fliegende Untertassen“ beschrieben werden: unbekannte Flugobjekte, die sogenannten UFOs. Setzt man sich ernsthaft mit ihnen auseinander, stellt sich eine Vielzahl methodischer Folgefragen: Wie ist mit der Fülle vermeintlicher Beweise wie Augenzeugenberichten, Fotografien oder Filmaufnahmen umzugehen? Wofür können sie als Quellen gelten? Wie lässt sich das UFO fassen, als Phänomen, als Tabu oder vielleicht ’nur‘ als Diskurs? Und bewahrheitet sich in der Auseinandersetzung mit UFOs die provokante These der Politologen Alexander Wendt und Raymond Duvall, „The UFO can be ‚known‘ only by not asking what it is“?

Tagungsbericht Ufogeschichte. 30.09.2011-01.10.2011, Berlin, in: H-Soz-u-Kult, 04.03.2012,
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=4144>.

T.A. Günter

T.A. Günter ist seit 1997 Mitglied der Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens (GEP) e.V. Bis 2006 war er sowohl für CENAP als auch für die GEP als Falluntersucher tätig. Von 2000 bis 2010 war er Beisitzer des GEP-Vorstands. Heute kümmert er sich aufopfernd um die Internetseiten des Vereins sowie das Layout des internen Mitgliedermagazins "GEP Insider". Im Havelland aufgewachsen, lebt und arbeitet T.A. Günter heute bei und in Hamburg.