Ufo-Jäger im Dienst der Wissenschaft

Als Aufklärer verstehen sich die Ufo-Jäger der «Gesellschaft zur Erforschung des Ufo-Phänomens». Ob es Außerirdische gibt, wissen sie aber auch nicht.

Seit 30 Jahren sucht die Gesellschaft zur Erforschung des Ufo-Phänomens (GEP) nach natürlichen Erklärungen, wenn irgendwo in Deutschland ein Ufo gesichtet wird. In all den Jahren war sie dabei nicht unbedingt erfolgreich, oder aber sehr – je nach Standpunkt.
Nur ein Prozent der mehr als 500 gemeldeten Beobachtungen konnte der private Verein nicht mit natürlichen Phänomenen erklären, ganze sieben Fälle. Für Ufo-Gläubige sicher eine Enttäuschung.

«Natürlich gibt es Ufos», sagt Sascha Schomacker, GEP-Mitglied und Sprecher des eingetragenen Vereins. «Sie werden ja gesehen.» Die Frage sei nur, ob hinter Unbekannten Flug-Objekten auch Außerirdische steckten oder nicht.

Kritiker, Gläubige und Kontakter

Gerade darüber aber streiten die Lager. Drei davon gibt es, so Schomacker. Er selbst zählt sich zu den Kritikern, die versuchen, das Phänomen «zu erklären und zu entmystifizieren». Daneben existieren aber noch die Gläubigen und die «Kontakter». «Das sind die, die jeden Tag in ihrer Wohnung mit Außerirdischen sprechen.» Unter letzteren gebe es teilweise auch Mitglieder gefährlicher Sekten. «Vor denen kann man nur warnen.» Zu den Gläubigen jedoch unterhalte man gute Kontakte, sagt Schomacker, genau wie zu sämtlichen relevanten Behörden wie Flugsicherheit oder Bundeswehr.

Simple Erklärungen

Dank deren Informationen ist es der Gesellschaft erst möglich, seltsame Beobachtungen mit natürlichen Phänomenen in Übereinstimmung zu bringen. Bei Übungen der Bundeswehr abgeschossene Leuchtmunition führe zum Beispiel immer wieder zu Ufo-Sichtungen, so Schomacker, aber auch Heißluftballons, die unvermutet aus dem Nebel auftauchen oder Flugzeuge, die in der Sonne gleißen.

Die meisten Ufo-Meldungen erzeuge jedoch ein immer häufiger auftauchendes Phänomen, der Disco-Strahler. «Früher konnten wir die Meldungen von am Himmel rotierenden Lichtern schnell einer Disco zuordnen», sagt Schomacker. «Doch inzwischen gibt es die Dinger überall zu kaufen» und entsprechende Ufo-Meldungen gebe es immer öfter.

Großes Rätsel

Bei der Suche nach Erklärungen versucht die GEP auch, den «psychologischen Hintergrund» des Zeugen zu erfragen. Neben einfachen Lügnern und Irren gebe es durchaus Menschen, die Probleme im Alltag haben und sich mit Hilfe des Ufo-Phänomens eine neue Lebensphilosophie aufbauen wollen, sagte Schomacker.

Auch für die Mitglieder der GEP ist es eine Philosophie, eben eine
kritische: «Es ist eine große Herausforderung, immer wieder vor einem
großen Rätsel zu stehen und auf wissenschaftlich-rationaler Basis eine
Erklärung zu finden.»

Eine Antwort auf die Außerirdischen-Frage hat die GEP aber nicht. Sie sucht sie auch nicht. Die sieben ungelösten Fälle wurden einfach zu den Akten gelegt. «Die ließen sich nicht erklären.»

http://www.netzeitung.de/servlets/page?section=2&item!7969

GEP e.V.

Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens (GEP) e.V. - gegr. 1972.