SETI@Home-Projekt nach fast 21 Jahren eingestellt
SETI steht für Search for Extra-Terrestrial Intelligence (Suche nach außerirdischer Intelligenz). Seit 1999 konnten sich private PC-Nutzer an einem Projekt der Universität Berkeley beteiligen, in dem sie eigene PC-Kapazitäten über eine spezielle Software zur Verfügung stellten. Seit 2004 wurde das über die Software-Plattform BOINC abgewickelt. Über 5,4 Millionen Nutzer haben seitdem 1,85 Milliarden Datenpakete bearbeitet. Zuletzt gab es rund 90000 Nutzer.
Mit dem Radioteleskop des Arecibo-Observatoriums auf der Karibikinsel Puerto Rico wurde über einen zusätzlichen Empfänger gezielt nach Radiosignalen möglicher außerirdischer Zivilisationen gesucht. Die dabei gewonnenen riesigen Datenmengen konnten nicht mit herkömmlichen Rechnern ausgewertet werden. Deshalb hatte man nach einer Möglichkeit gesucht, diese Datenmengen von heimischen Computern interessierter Nutzer auswerten zu lassen. Es entstand das Projekt SETI@Home, an dem sich jedermann beteiligen konnte. Man erhielt über die Software ein Datenpaket, das am heimischen Computer ausgewertet wurde. Das Ergebnis wurde daraufhin an das Projekt zurückgespielt und man erhielt ein neues Datenpaket zur Auswertung. Für das, was SETI@Home in 24 Stunden ausgewertet hat, hätte ein PC 1000 Jahre benötigt.
Auch die GEP beteiligte sich mit zeitlichen Unterbrechungen an dem Projekt und erhielt über die Software-Plattform BOINC kleine Datenpakete, die zunächst als Bildschirmschoner am Vereinsrechner ausgewertet wurden. Weder in unseren Datenpaketen noch in denen anderer wurden Signale einer außerirdischen Intelligenz festgestellt.
Am 02.03.2020 wurde nun das Ende des Projekts zum 31. März verkündet. Alle notwendigen Analysen seien zum Abschluss gebracht worden, so dass man eigentlich das Projekt schon früher hätte beenden können. Zudem sei inzwischen der Verwaltungsaufwand einfach zu groß geworden. Man gehe jetzt in einen „Winterschlaf“ und es sei nicht auszuschließen, dass es in Zukunft ein neues Mitmach-SETI-Projekt geben werde.
Die Ressourcen des Projekt will man bei Bedarf weiterhin in den Dienst der Wissenschaft stellen und interessierte Nutzer können sich über die Software-Plattform BOINC an anderen wissenschaftlichen Projekten beteiligen: https://boinc.berkeley.edu/.