Lichtpunkte „wie an einer Perlenschnur“: Starlink-Satelliten sorgen für UFO-Meldungen

Seit November 2019 gehen bei unserer UFO-Meldestelle in Lüdenscheid anhaltend zahlreiche Meldungen aus der Bevölkerung ein, die auf Starts der sogenannten Starlink-Satelliten der amerikanischen Firma SpaceX zurückzuführen sind.

Über ein erdumspannendes Satellitennetzwerk möchte SpaceX in den USA und weltweit schnelles Internet anbieten; dafür sollen die Satelliten mit einer Falcon B-Trägerrakete (später mit Starship und Super Heavy) in den Orbit gebracht werden. Nachdem am 24. Mai 2019 eine Vorserie von 60 Satelliten gestartet wurde und in der Folge bereits für einige UFO-Meldungen sorgte, ist am 11. November 2019 die erste Ausbaustufe gestartet. 1-2 Starts sind künftig pro Monat geplant.

Dass unbedarfte Beobachter des morgendlichen Himmels die Satelliten, die „wie an einer Perlenschnur“ über den Himmel ziehen, von dem Anblick überrascht sind und das Gesehene nicht zuordnen können, verwundert nicht. Die Zeugen verwenden ähnlich klingende Formulierungen, wie „40 Lichtpunkte am Himmel, die mit gleichbleibendem Abstand hintereinander, einige auch nebeneinander“ oder „50 kleine Lichtpunkte von West nach Ost im gleichen Abstand“ oder „mehrere hintereinander fliegende sehr helle Lichter […] in einer sehr großen Höhe“.

„Wie an einer Perlenschnur“ oder „Perlenkette“, so beschreiben zahlreiche Zeuge das ungewöhnliche Spektakel am Himmel. Eine nachvollziehbare Beschreibung, wenn man sich dieses Bild vom 24. Mai 2019 ansieht, das von der Vorserie stammt. Dem Astronomen Marco Langbroek gelang es, ein Video der SpaceX-Starlink-Satelliten aufzunehmen.

Selbst unter Kennern normaler Satelliten-Erscheinungen am Himmel bieten die Starlink-Satelliten einen ungewöhnlichen und spektakulären Anblick.

„Erst dachte ich es wäre ein Satellit, die man bei sehr klarem Himmel sehen kann. Aber so viele auf einmal und dann noch aufgereiht nach einem bestimmten Muster. Es waren nach meiner Zählung mehr als 30 Stück die in einer bestimmten Formation flogen.“

Aussage eines Zeugen, der sich bei der GEP am 08.12.2019 über die Falldatenbank meldete.

Hans-Werner Peiniger weist darauf hin, dass es sogar zu optischen Überschneidungen der beiden Satelliten-Tranchen kommen kann, so dass es möglicherweise auch zu Dreiecksformationen und zu seitlich versetzten Positionen gekommen ist. Rekonstruieren lässt sich das über Internet-Portale, die die Flugbahnen nachzeichnen.

Nach Angaben des Portals ufo-information, erhalten neben der GEP auch CENAP (DE), BUFORA (UK) und UFO-Meldpunt (BE) ähnliche Meldungen. Auch wird die aktuelle Sichtungswelle, deren Entwicklung noch abzuwarten ist, bereits mit der Welle von 2007 bis 2009 verglichen, als damals die hierzulande eher unbekannten Himmelslaternen für eine kaum zu bewältigende Anzahl von UFO-Meldungen sorgte. Zumindest ist der Stimulus der aktuellen Welle einfacher und unzweifelhafter zuzuordnen.

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T.A. Günter

T.A. Günter ist seit 1997 Mitglied der Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens (GEP) e.V. Bis 2006 war er sowohl für CENAP als auch für die GEP als Falluntersucher tätig. Von 2000 bis 2010 war er Beisitzer des GEP-Vorstands. Heute kümmert er sich aufopfernd um die Internetseiten des Vereins sowie das Layout des internen Mitgliedermagazins "GEP Insider". Im Havelland aufgewachsen, lebt und arbeitet T.A. Günter heute bei und in Hamburg.

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