MAZ: Ufo-Jux lässt Rathenower völlig kalt

Der UFO-Absturz von Rathenow, ist ein von der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) und dem Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP) initiierter Aprilscherz. Wie uns die verantwortlichen CENAP-Mitarbeiter T.A. Günter und Sascha Schomacker erläuterten, wurde dieser jedoch nicht nur aus Spaß erdacht, sondern diente einer sozialwissenschaftlichen Untersuchung. Im Zuge der vor 50 Jahren gemachten Erfahrung mit zwei angeblichen UFO-Abstürzen in Wiesbaden und Uelzen, bei den die Menschen in Scharen zu den Absturzorten zogen, wollten die beiden Forscher wissen, ob sich diese Erfahrung wiederholen ließe und welche Bewegründe dahintersteckten. Das Ergebnis war eher ernüchternd, wie die MAZ heute berichtete.

Ufo-Jux lässt Rathenower völlig kalt

Angeblicher Absturz war ein Aprilscherz, auf den aber niemand hereinfallen wollte

RATHENOW * Der mysteriöse Himmelssturz, dem wir in unserer Ausgabe vom Samstag einen ausführlichen Artikel widmeten, war gar keiner. Vielmehr, Sie werden es gemerkt haben, handelte es sich um einen Aprilscherz.
Dennoch hatte die Geschichte um den Fremdkörpereinschlag auf den Havelwiesen einen seriösen Hintergrund. Der Rathenower Ufo-Forscher [T.A. Günter], der diesen Aprilscherz angeregt hatte, wollte die Menschen, die sich zur angeblichen Absturzstelle aufgemacht hatten, zu ihren Beweggründen befragen. Deshalb harrte er mit seiner Freundin am Samstag von 10 bis 15.30 Uhr im Falkenweg aus.
Um es vorwegzunehmen: Es ließ sich niemand blicken. Kein einziger wollte der Geschichte Glauben schenken. Die meisten hätten beim Vorbeifahren noch nicht mal einen Blick nach links, also in Richtung der beschriebenen Absturzstelle, geworfen, sagte Günter.
Wertlos ist diese Reaktion für den Ufo-Forscher indes nicht. Sie sei Beweis dafür, dass die Menschen in Sachen Ufos nicht mehr so leicht hinters Licht zu führen seien. „Die blinde Ufo-Gläubigkeit, die es einst gab, befindet sich Gott-sei-Dank auf einer Talfahrt“, sagte Günter.
Vor genau 50 Jahren, ebenfalls am 1. April, hatte in Wiesbaden ein Zeitungsartikel, der einen Ufo-Absturz auf noch viel unglaubwürdigere Weise schilderte, ganze Völkerwanderungen zur angeblichen Einschlagstelle ausgelöst.

GEP e.V.

Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens (GEP) e.V. - gegr. 1972.